Mit der Erklärung wurde der Iran auch aufgefordert, die Unterstützung der Hamas in den Palästinensergebieten, der Hisbollah im Libanon und auch anderer nichtstaatlicher Akteure zu beenden. Die fortgesetzte Bereitstellung von Waffen und dazugehörigem Material an die Huthis im Jemen verstoße gegen eine Resolution des UN-Sicherheitsrats und führe in der Region "zu einer gefährlichen Verschärfung der Spannungen".
Ukraine soll mehr Luftabwehrsysteme bekommen
Nach dramatischen Appellen aus der Ukraine um mehr militärische Unterstützung versprachen die G7, mehr Hilfe gegen russische Luftangriffe zur Verfügung zu stellen. "Wir sind insbesondere entschlossen, die Luftverteidigungsfähigkeiten der Ukraine zu stärken, um Leben zu retten und kritische Infrastrukturen zu schützen", heißt es in der Erklärung.
Zugleich forderte die Gruppe Kremlchef Wladimir Putin auf, den Angriffskrieg gegen das Nachbarland nach jetzt schon mehr als zwei Jahren sofort zu stoppen. Russland müsse alle seine Streitkräfte "unverzüglich, vollständig und bedingungslos" abziehen. Wörtlich heißt es: "Russland kann diesen Krieg heute beenden."
Zuvor hatten Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg und auch Baerbock die Partner gedrängt, Kiew baldmöglichst weitere Luftabwehrsysteme zu liefern. Die Appelle richteten sich an die USA, aber auch an Frankreich und Italien. Der italienische Außenminister Tajani versprach Hilfe aus Rom, ohne aber ins Detail zu gehen. Von französischer Seite gab es auf Capri dazu keine Äußerung. Deutschland bereitet derzeit die Lieferung eines dritten Patriot-Systems vor - der Ukraine reichen die Zusagen nach eigener Auskunft aber bei weitem nicht aus.
Andere Themen im Hintergrund
Die anderen Themen des Treffens wie das zunehmend schlechtere Verhältnis zu China, die Beziehungen zu Afrika, die kritische Ernährungslage in vielen Ländern der Welt oder Cyber-Sicherheit wurde durch die beiden großen Themen Nahost und Ukraine in den Hintergrund gedrängt. Alle Außenminister betonten aber die Bedeutung der Zusammenarbeit. Baerbock sagte: "Das ist die Stunde, wo wir als Demokratien und Wertepartner besonders eng zusammenstehen."
Mitte Juni findet in der süditalienischen Region Apulien der alljährliche G7-Gipfel der Staats- und Regierungschefs statt. Die Außenminister treffen sich danach vermutlich noch zwei Mal: im September in New York und im November wieder in Italien.