Prinzessin Charlotte wird neun Der heimliche Boss im Hause Wales

Theresa Schäfer

Nicht umsonst nennt man sie die „kleine Queen“: Prinzessin Charlotte scheint die geborene Anführerin zu sein. Ihre Brüder hat sie gut im Griff. Nun wird die Tochter von Prinzessin Kate und Prinz William neun.

 
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Sie liebt Turnen, Katy Perry und hat ihre Brüder angeblich fest im Griff: Prinzessin Charlotte, die einzige Tochter von Prinzessin Kate und Prinz William, soll der heimliche Boss im Hause Wales sein. „Kleine Queen“ hat der britische Boulevard sie getauft, weil sie ihrer 2022 verstorbenen Urgroßmutter Elizabeth II. so ähnlich sieht und weil sie bei öffentlichen Auftritten entschlossen, selbstbewusst und wie die geborene Anführerin wirkt. Am Donnerstag wird Charlotte neun Jahre alt.

Ihr Geburtstag fällt in keine einfache Zeit für ihre Familie: Prinzessin Kate ist an Krebs erkrankt und muss sich einer adjuvanten Chemotherapie unterziehen. Während König Charles III., der seine Krebserkrankung im Januar öffentlich machte, offenbar auf dem Weg der Besserung ist und jetzt peu à peu wieder mehr öffentliche Termine wahrnehmen will, hat sich Kate komplett zurückgezogen von ihren Pflichten als Royal. Wann sie zurückkehren wird, ist ungewiss.

Prinzessin Charlotte und Prinz Louis bei der Krönung ihres Großvaters. Foto: AFP/DAN CHARITY

Zu Prinz Louis’ sechstem Geburtstag vor einigen Tagen hielten die Wales’ trotz dieser Ausnahmesituation zumindest an einer lieb gewonnenen Tradition fest: Sie veröffentlichten ein Foto des Geburtstagskindes. Royalfans waren entzückt.

Bei der Krönung ihres Großvaters im vergangenen Mai fiel Prinzessin Charlotte die verantwortungsvolle Aufgabe zu, ihren kleinen Bruder beim Einzug in die Westminster Abbey im Zaum zu halten. Charlotte hielt Louis fest an der Hand. Das Outfit der Achtjährigen begeisterte die Modekritiker: Sie trug eine Miniversion des Alexander-McQueen-Kleides ihrer Mutter – samt Cape und silbernem Blütendiadem. Beim „Coronation Concert“ in Windsor einen Tag später entzückte die kleine Prinzessin das ganze Land, als sie bei Katy Perrys Song „Roar“ lauthals mitsang und enthusiastisch ihren „Union Jack“ schwenkte.

Die „kleine Queen“ gilt als resolut. Louis und George hat sie gut im Griff. Beim „Platinum Jubilee“ der inzwischen verstorbenen Queen achtete Charlotte auf dem Balkon des Buckingham Palace mit Argusaugen darauf, dass Prinz George beim Absingen der Nationalhymne anständig dastand: „Arms down, George“, flüsterte sie ihrem fast zwei Jahre älteren Bruder zu. Ihren kleinen Bruder Louis maßregelte sie, als der für ihren Geschmack bei einer Kutschfahrt zur traditionellen Geburtstagsparade „Trooping the Colour“ zu enthusiastisch winkte. Dass Frauen im Hause Windsor die Hosen anhaben ist gute Tradition: Auch die „Princess Royal“ Anne soll ihrem Bruder, dem König, stets völlig unverblümt ihre Meinung sagen.

Charlotte und George beim „Big Help Out“ am Krönungswochenende. Foto: POOL/DANIEL LEAL

Prinzessin Charlotte besucht wie ihre Brüder die private Lambrook School nahe Ascot. Die exklusive Ausbildung ihrer Kinder lassen sich die Eltern dort 21 000 Pfund (etwa 24 000 Euro) pro Jahr Schulgeld kosten.

So normal wie es die Umstände zulassen, sollen Charlotte und ihre Brüder aufwachsen. Oder was eben normal heißt, wenn der Großvater der König von Großbritannien ist. Nur dosiert nehmen die Wales-Kinder an öffentlichen Terminen teil, offizielle Fotos der Drei schießt seltener der Hoffotograf und häufiger die Prinzessin von Wales selbst. Die Kinder sollen Spaß an ihren öffentlichen Auftritten haben – zum Beispiel beim Arbeitseinsatz in einem Pfadfinderlager. Von klein auf lernen sie aber auch, was der Dienst am Volk bedeutet: „Service“ ist das Credo der Windsors – und sei es beim Klamottenfalten in der Kleiderkammer eines Tafelladens.

Stylisches Mutter-Tochter-Gespann: Prinzessin Kate und Prinzessin Charlotte in Wimbledon. Foto: Imago/IMAGO/Stephen Lock / i-Images

Laut ihrer Mutter ist die kleine Prinzessin eine begeisterte Turnerin. „Charlotte verbringt einen Großteil des Tages verkehrt herum“, scherzte Kate einmal. „Sie macht ständig Handstände und schlägt Räder.“ Außerdem schickt sich Prinzessin Charlotte an, eine ähnliche Modeikone zu werden wie ihre Mutter. Vergangenen Sommer besuchten George und Charlotte zusammen mit ihren Eltern das Tennisturnier von Wimbledon. Die kleine Prinzessin zeigte Stil wie die Großen: Sie trug eine coole Sonnenbrille mit kreisrunden Gläsern.

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